Missbrauchsskandal: ZdK begrüßt Absicht der Deutschen Bischofskonferenz

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Absicht der Deutschen Bischofskonferenz begrüßt, den Missbrauchsskandal wissenschaftlich erforschen zu lassen.

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) - "Als Teil einer Gesamtkonzeption ist dies ein richtiger und konsequenter Ansatz, die Ursachen des Missbrauchsskandals aufzuarbeiten, sie zu beseitigen und künftige Fälle verhindern zu helfen", sagte ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper der "Frankfurter Rundschau" (Montagausgabe). Die katholische Kirche sei noch nicht heraus aus der Krise, aber sie mache ihre Hausaufgaben. "Damit kann die Kirche eine Vorbildfunktion für andere Institutionen und gesellschaftliche Gruppen übernehmen", so Vesper weiter.

Die Basisbewegung "Wir sind Kirche" warnte indes vor einem "Schuldabweisungsprogramm" der Bischöfe. Deren Lernfähigkeit sei "sehr begrenzt", sagte Christian Weisner vom Wir-sind-Kirche-Bundesteam der Zeitung. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx habe erst jüngst wieder den früheren "Trend der Zeit" für "gewisse Disziplinlosigkeiten im Leben und Denken der Kirche" verantwortlich gemacht.

"Da ist selbst Papst Benedikt weiter, wenn er sagt, dass die Sünde aus der Kirche selbst komme", kritisierte Weisner. Am Mittwoch will die Bischofskonferenz zwei Forschungsprojekte vorstellen, in denen der Kriminologe Christian Pfeiffer und der Psychiater Norbert Leygraf die Motive von Tätern und die Erfahrungen von Opfern sexuellen Missbrauchs untersuchen sollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.07.2011

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