Mittelständler warnen vor "erheblichen Risiken" beim Fracking

Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, sieht im Gas-Fracking in Deutschland mehr Nachteile als Vorteile und hat vor "erheblichen Risiken" gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Vermutete Vorkommen von Schiefergas beflügeln auch in Deutschland die Träume von einer Energierevolution. Fracking ist aber kein Allheilmittel", sagte Ohoven dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Die Kosten sind hierzulande wegen der geologischen Beschaffenheit und strenger Umweltauflagen um ein Vielfaches höher als in den USA. Eine Schiefergas-Gewinnung in dicht besiedelten Regionen birgt zudem erhebliche Risiken." Laut Ohoven hat der deutsche Mittelstand seine eigene Antwort auf den Schiefergas-Boom: "Dezentrale Energieerzeugung dort, wo der Strom verbraucht wird, spart mindestens 20 Milliarden Euro beim Netzausbau und sichert langfristig bezahlbaren und nachhaltigen Strom. Dieses Potenzial sollte die Politik erkennen und fördern", sagte der Mittelstands-Präsident.

Ohoven fordert überdies eine Senkung der Stromsteuer. Deutsche Unternehmen zahlten heute im Schnitt 20 Prozent mehr für Strom als die europäische Konkurrenz, gegenüber den USA seien es bis zu 60 Prozent mehr. Verstärkt werde das Problem wegen sinkender Energiekosten durch die Schiefergasgewinnung in den USA.

"Erste deutsche Unternehmen aus energieintensiven Branchen haben bereits Produktionsstätten in das Ausland verlagert", konstatierte Ohoven und fügte hinzu: "Deshalb fordern wir von der Bundesregierung eine Senkung der Stromsteuer. Denn der Staat fungiert mit einem Anteil der Steuern und Abgaben am Strompreis von über 50 Prozent als Preistreiber."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.04.2015

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