Mobilfunkfirmen beklagen Behinderungen beim LTE-Netzausbau durch Bundesnetzagentur

Mobilfunkfirmen beklagen, dass die Bundesnetzagentur den Ausbau der neuen, schnellen LTE-Handynetze blockiere.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Bundesnetzagentur führt die Breitbandstrategie der Bundesregierung ad absurdum", erklärte Jürgen Grützner vom "Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten" gegenüber dem "Spiegel". Rund 10.000 Anträge für neue Richtfunkstrecken warten derzeit bei der Bundesnetzagentur auf Bearbeitung, allein der Vodafone-Konzern wartet auf die Erteilung von über 4.700 Genehmigungen. Anträge für neue Richtfunkstrecken würden teils 22 Wochen lang nicht bearbeitet werden – trotz der gesetzlichen Bearbeitungsfrist von maximal 6 Wochen.

Tausende LTE-Basisstationen sind bereits installiert, können aber wegen fehlender Genehmigungen derzeit nicht in Betrieb genommen werden. "Der Prozess ist so mühsam, als würde man einen Fußballplatz mit der Nagelschere mähen", sagte Thomas Ellerbeck, Mitglied der Vodafone-Geschäftsleitung gegenüber dem "Spiegel". "Erst versteigert die Regierung teuer die Frequenzen für LTE, und dann ist sie überrascht davon, dass wir die Netze auch wirklich ausbauen."

Die Bundesnetzagentur will nun versuchen, den Rückstand aufzuholen. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl der Prüfer auf 55 steigen und damit mehr als verdoppelt werden, teilte die Behörde auf Anfrage des Magazins mit. Außerdem plane man, Schichtarbeit einzuführen und Mitarbeiter anderer Behörden übergangsweise für die Bearbeitung von Anträgen für neue Richtfunkstrecken einzusetzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2012

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