Monopolkommission sieht zu wenig Wettbewerb im Tankstellenmarkt

Der kräftige Anstieg der Spritpreise vor den Osterfeiertagen ist für Wettbewerbshüter erneut ein Indiz dafür, dass die Mineralölkonzerne ihre Marktmacht zu Lasten der Verbraucher ausspielen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der regelmäßige Anstieg der Spritpreise vor Feiertagen spricht dafür, dass es auf dem Tankstellenmarkt einen eingeschränkten Wettbewerb gibt", sagte Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission, dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Das Bundeskartellamt, das den Tankstellenmarkt seit drei Jahren untersucht, will Ende Mai seinen Bericht vorlegen. Schon in einem Zwischenbericht Mitte 2009 hatte die Wettbewerbsbehörde "ausgeprägte oligopolistische Marktstrukturen" und "ein bedeutendes Hindernis für mehr Wettbewerb im Kraftstoffsektor" gesehen: die hohe Konzentration auf einige wenige Tankstellenkonzerne.

"Sollte das Kartellamt zu dem gleichen Ergebnis wie in seinem Zwischenbericht kommen, dann ist höchste Vorsicht geboten", sagte Haucap. "Fusionen von Tankstellenkonzernen darf es dann eigentlich nicht mehr geben." Doch aus den Preisbewegungen allein lasse sich nicht "automatisch ableiten, dass es wettbewerbswidrige Absprachen der Anbieter untereinander gibt", so Haucap.

Steige - wie beim Sprit vor Ostern - die Nachfrage, würden auch in anderen Branchen die Preise erhöht. "Zum Beispiel steigen die Hotelpreise an Messetagen oder die Flugpreise in den Schulferien."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2011

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