Mord an Polizistin: Oberweißbach widerspricht Bundeskriminalamt

Im Fall der im April 2007 in Heilbronn von der Zwickauer Terrorzelle ermordeten Polizistin Michèle K. hat die Verwaltung ihrer thüringischen Heimatstadt nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe) die Darstellung des Bundeskriminalamtes (BKA) zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - BKA-Chef Jörg Ziercke hatte am Montag im Innenausschuss des Bundestages von einer Verbindung des Nazigruppe mit der ermordeten Polizistin gesprochen. Sie habe gegenüber einer Gaststätte in Oberweißbach gewohnt, die ihr Stiefvater habe pachten wollen. Später soll ein Rechtsextremer das Lokal gepachtet haben.

"Nach unseren Informationen war Michèle K. nie im Umfeld der Gaststätte gemeldet"` sagte der Leiter des Ordnungsamtes, Thomas Weinberg, der "Welt". Zudem habe der Stiefvater der ermordeten Polizistin das Lokal 1994 pachten wollen, seine Bewerbung aber aus finanziellen Gründen zurückgezogen. Der Rechtsextreme David P. hatte die Gaststätte aber erst im Jahr 2005 gepachtet.

"Einen Racheakt der Neonazis an K. schließe ich deshalb aus. Das ist Unsinn", sagte Weinberg der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.11.2011

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