Munich Re warnt vor Risiken aus Industrieversicherungen

Die Rückversicherungsgesellschaft Munich Re warnt vor unkalkulierbaren Risiken aus Industrieversicherungen.

München (dts Nachrichtenagentur) - Rückversicherer haben Unternehmen weltweit gegen den Ausfall von Lieferanten abgesichert. Da seit dem Erdbeben in Japan die Produktion in vielen Betrieben stockt, könnten auf die Erst- und Rückversicherer hohe Belastungen zukommen. "Die komplexen Lieferketten stellen für die Versicherung ein großes Problem dar", sagte Heike Trilovszky der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Trilovszky ist zuständig für die Grundsätze der Zeichnung von Rückversicherungsgeschäft bei Munich Re. Konkret geht es um sogenannte "Contingent Business Interruption" (CBI) oder Rückwirkungsschäden. "Die Rückversicherer haben in der Vergangenheit allzu großzügig Risiken abgedeckt."

Der Wettbewerb war hart, die Prämien für Versicherungsschutz tief, die Kunden hatten viel Verhandlungsmacht - und haben sie zu ihren Gunsten ausgeschöpft. "Industrieunternehmen sind in der Logistik hohe Risiken eingegangen auf Kosten der Versicherer", glaubt Trilovszky. "Japan hat den Versicherern vor Augen geführt, dass diese Risiken nicht mehr kalkulierbar sind."

Munich Re erwartet, dass die Versicherungsbranche Konsequenzen daraus zieht und künftig restriktiver beim Abschluss der CBI-Policen vorgeht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.04.2011

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