NATO soll Flugverbotszone über Libyen kontrollieren

Die NATO hat sich nach tagelangem Streit offenbar über die Führung des Militäreinsatzes in Libyen geeinigt.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Wie die britische Zeitung "Guardian" berichtet, soll das Bündnis die militärische Kontrolle über die Durchsetzung der Flugverbotszone übernehmen. Bei Telefongesprächen seien US-Präsident Barack Obama, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister David Cameron laut der Zeitung zu dieser Lösung gekommen. Die politische Aufsicht solle allerdings bei der sogenannten "Koalition der Willigen" bleiben.

Bislang hatte sich vor allem Frankreich gegen eine wichtigere Rolle der Nato gesperrt. Besonders die USA hatten in den vergangenen Tagen jedoch auf eine Führungsrolle der Nato beim Einsatz in Libyen gedrängt. Unterdessen haben die westlichen Alliierten auch in der Nacht zum Mittwoch ihre Luftangriffe in Libyen fortgesetzt.

Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, gab es in der Hauptstadt Tripolis mehrere Detonationen. Unklar blieb allerdings, wo sich die Explosionen genau ereigneten. Die internationale Truppen hatten bereits in den vergangenen Nächten immer wieder Ziele in Libyen mit Marschflugkörpern und Kampfflugzeugen angegriffen.

Der Machthaber Muammar al-Gaddafi zeigte sich bei einem Auftritt im libyschen Staatsfernsehen unnachgiebig. "Wir werden nicht aufgeben. Wir lassen uns nicht terrorisieren. Wir werden sie auf jeden Fall besiegen, auf kurz oder lang", erklärte Gaddafi am Dienstagabend vor jubelnden Anhängern. Der Uno-Sicherheitsrat will sich am Donnerstag erneut mit den Entwicklungen in Libyen seit Verabschiedung der Resolution befassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.03.2011

Zur Startseite