NRW: Ärztin verätzt Frühchen die Augen mit 1.000-facher Überdosis

In der St.-Anna-Klinik in Wuppertal hat eine Ärztin einem Frühchen die Augen mit einer tausendfachen Überdosis Augentropfen verätzt.

Wuppertal (dts Nachrichtenagentur) - Derzeit sei laut Medienberichten noch unklar, wie das hochkonzentrierte Medikament in die Arzneiausgabe der Babystation gekommen sei. "Es war wohl ein Übermittlungsfehler vom Arzt an die klinikeigene Apotheke", erklärte Kliniksprecher Martin Mackenberg-Hübner. "Das hätte auch einem Erwachsenen die Augen verätzt."

Die Konzentration des Konservierungsmittels Benzalkoniumchlorid in verwendeten Augentropfen sei tausendfach höher gewesen als in normalen Präparaten. Die Mutter des Frühchens war auf die Fehlbehandlung aufmerksam geworden, weil ihr Kind offenbar große Schmerzen litt. Das Frühchen kam daraufhin in eine Spezialkinik und erhielt in einer Notoperation eine künstliche Hornhaut.

Laut Angaben der Spezialisten wird es aber möglicherweise dauerhaft blind bleiben. In der St.-Anna-Klinik sind offenbar noch zwei weitere Babys mit den Augentropfen behandelt worden. Gegen die verantwortliche Ärztin ermittelt nun die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.02.2012

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