NRW-Landesregierung plant Stahlgipfel

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat aus Sorge um die Stahlindustrie kurzfristig ein Gipfeltreffen anberaumt.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Hintergrund sind Pläne der EU zum Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten. "Die Vorschläge der Europäischen Kommission zur künftigen Ausgestaltung des EU-Emissionsrechtehandels habe ich mit Sorgen zur Kenntnis genommen", sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der Stahlgipfel soll nach Angaben des Ministeriums bereits am kommenden Montag in Düsseldorf stattfinden.

Duin will bei dem Treffen Unternehmenschefs und Arbeitnehmervertreter an einen Tisch holen. Auch Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, schlägt mit Blick auf die EU-Pläne Alarm. "Die von der EU-Kommission geplante Verschärfung des EU-Emissionshandels ist für die Stahlindustrie existenzgefährdend", sagte Kerkhoff der WAZ. Die vorgesehene weitere Kürzung der Emissionsrechte ab dem Jahr 2021 und die drohenden Strompreissteigerungen führen nach Berechnungen des Verbands für die Stahlindustrie in Deutschland zu Zusatzkosten von jährlich rund einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2030, berichtet die Zeitung.

Bundesweit zählt die Stahlindustrie rund 87.000 Arbeitsplätze, mehr als 47.000 davon in Nordrhein-Westfalen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.09.2015

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