NRW-Ministerpräsidentin Kraft: Röttgen und Rösler gefährden Energiewende

Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), wirft der Bundesregierung vor, durch interne Streitereien die Energiewende und damit Arbeitsplätze zu gefährden.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Der Zeitplan zur Energiewende droht zu scheitern. Umweltminister Röttgen und Wirtschaftsminister Rösler streiten sich seit Monaten und verplempern wertvolle Zeit. Einer muss sich endlich den Hut bei diesem Thema aufsetzen und Entscheidungen treffen, wer wann was tut, damit der Atomausstieg auch wirklich gelingt", kritisierte Kraft im Interview in "Bild am Sonntag".

Die stellvertretende Parteivorsitzende mahnte an, dass wegen der Untätigkeit der Bundesregierung die Unternehmen keine für die Energiewende erforderlichen Investitionen tätigen würden: "Ich spreche mit vielen Energie- und Industrieunternehmen. Weil es keine Planungssicherheit gibt, so höre ich, liegen Investitionen jetzt schon auf Eis oder werden geschoben. Das gefährdet Arbeitsplätze von morgen."

Wenn die Bundesregierung nicht bald einen Masterplan vorlege, sei der Zeitplan von Umweltminister Röttgen zum Ausbau erneuerbarer Energien kaum noch zu schaffen. Die Energiewende ist nach Ansicht von Hannelore Kraft "die zentrale Zukunftsherausforderung für den Wirtschaftsstandort Deutschland". "Wir müssen sicherstellen, dass es auch in Zukunft keine Stromausfälle gibt und Energie bezahlbar bleibt – für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Industrie", so die Ministerpräsidentin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.02.2012

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