NSA fing BND-Kommunikation ab

Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) kam im Rahmen seiner globalen Überwachungsbemühungen in den Besitz sensibler Informationen deutscher Sicherheitsbehörden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Dokumenten aus dem Archiv des Ex-US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, die der "Spiegel" einsehen konnte, hat die NSA sich Zugang zu mindestens zwei Dokumenten verschafft, in denen es um die Geiselnahme einer deutschen Familie im Jemen im Juni 2009 geht. In einer Liste aus dem Snowden-Archiv finden sich Verweise auf einen Bericht des Bundeskriminalamts und einen Report des Bundesnachrichtendienstes. Die Liste mit den deutschen Dokumenten ist Teil einer Präsentation für interne Schulungen über eines der größten NSA-Programme zur Massenüberwachung namens "Fairview", das der US-amerikanische Geheimdienst offenbar zusammen mit dem Kommunikationskonzern AT&T entwickelt hat.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte auf Anfrage des "Spiegel" für die betroffenen Behörden, dass bei ihnen keine Erkenntnisse über von der NSA abgefangene Kommunikation vorlägen. Die Datenkommunikation sei über diverse Verschlüsselungsgeräte gut abgesichert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.09.2015

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