NSU-Ermittlungspannen: Sachsens Verfassungschef Boos bittet um Entlassung

Der Chef des Landesamtes für Verfassungsschutz in Sachsen, Reinhard Boos, hat überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben.

Dresden (dts Nachrichtenagentur) - Er habe um seine Versetzung zum 1. August gebeten, teilte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Mittwoch im Landtag mit. Boos zieht damit die Konsequenzen aus den Ermittlungspannen im Zusammenhang mit der Zwickauer Neonazi-Zelle. Er ist bereits der dritte führende Verfassungsschützer, der wegen des Neonazi-Trios sein Amt aufgibt.

Zuvor hatte bereits der Chef des Verfassungsschutzes, Heinz Fromm, um seine Entlassung gebeten. Ihm folgte der Präsident des Verfassungsschutzes in Thüringen, Thomas Sippel. Erst kürzlich war bekannt geworden dass der Verfassungsschutz wenige Tage nach Bekanntwerden der Zusammenhänge zur Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) am 11. November 2011 brisante Akten zur Operation "Rennsteig" vernichtet hat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.07.2012

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