NSU-Morde: Sachsen-Anhalts Innenminister sieht Versagen der Ermittler

Für Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hätten einige, wenn nicht sogar alle Morde des Zwickauer Terrortrios verhindert werden können.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - Die Ermittlungsbehörden der zuständigen Bundesländer hätten aber vor Jahren nicht die richtigen Schlüssen aus den vorhandenen Erkenntnissen gezogen, sagte Stahlknecht der "Mitteldeutschen Zeitung" nach einer Sitzung der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) des Landtages. Dort waren ging es um die Pannen bei den Ermittlungen gegen den Nationalsozialisten Untergrund (NSU) ging. Stahlknecht beruft sich auf Berichte der vertraulichen Zeitschrift des Bundesamtes für Verfassungsschutz mit dem Titel "BfV aktuell".

Daraus geht hervor, dass Uwe B., Uwe M. und Beate Z. bereits 1998 als Bombenbauer Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt waren und sie per Haftbefehl gesucht wurden. Zwei Jahre später wird in der gleichen Zeitschrift noch einmal auf die drei Flüchtigen hingewiesen. "Mit der nötigen Sensibilität und Professionalität bei Polizei und Justiz hätte man die drei mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit gefunden - möglicherweise noch vor dem ersten Mord, wenn aufgrund der bestehenden Haftbefehle und dieser Erkenntnisse Zielfahnder eingesetzt worden wären", sagte Stahlknecht.

Das mutmaßlich erste Opfer von M. und B. wurde im Jahr 2000 getötet. Das letzte starb im Jahr 2006.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.11.2012

Zur Startseite