Nach Bin-Laden-Einsatz: US-Präsident Obama erhöht Druck auf Pakistan

Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden durch US-Spezialeinheiten erhöht US-Präsident Barack Obama den diplomatischen Druck auf die pakistanische Regierung.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - "Wir glauben, dass es ein Unterstützer-Netzwerk für Bin Laden in Pakistan gegeben hat", sagte Obama in einem Interview mit dem TV-Sender CBS. Unklar sei allerdings, ob die möglichen Helfer von Bin Laden aus dem Umkreis der pakistanischen Regierung stammen. "Das ist etwas, was wir untersuchen müssen, und noch wichtiger: was die pakistanische Regierung untersuchen muss", so Obama weiter. US-Soldaten der Navy Seals hatten Bin Laden am vergangenen Montag in seinem Versteck in der pakistanischen Stadt Abbottabad getötet.

Nach Angaben des US-Präsidenten habe die pakistanische Führung ein Interesse an der Aufklärung signalisiert, die Auswertung der in Bin Ladens Versteck gesammelten Daten würde aber noch einige Zeit dauern. Obama schilderte in dem TV-Interview auch, wie er den Einsatz persönlich erlebte. "Es waren die längsten 40 Minuten meines Lebens", erklärte der US-Präsident.

Nur als seine Tochter Sasha im Alter von drei Monaten Meningitis hatte, sei er ähnlich angespannt gewesen. Die Chance, den Einsatz erfolgreich zu beenden, habe laut Obama 55 zu 45 gestanden. Auf den Vorwurf, dass bei dem Einsatz Menschen getötet worden, reagierte der US-Präsident mit den Worten: "So nervös ich während des ganzen Prozesses war: Die Tatsache, die mir am wenigsten den Schlaf geraubt hat, war die, dass wir Bin Laden ausgeschaltet haben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.05.2011

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