Nach EZB-Leitzinssenkung: Banken senken Sparzinsen

Die Senkung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) um 0,25 Prozentpunkte auf das historische Tief von 0,75 Prozent kommt bei deutschen Bankkunden vor allem bei den Sparzinsen an.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine Auswertung des Vergleichportals FMH. Demnach haben zwar viele Banken ihre Zinsen für Fest- und Tagesgeld nach unten angepasst, die Zinsen für erlaubte Kontoüberziehungen bleiben jedoch meist unverändert hoch. So haben der Auswertung zufolge nur zehn von 27 überprüften Banken und Sparkassen gleichzeitig mit den Guthabenzinsen auch die Dispo-Zinsen reduziert. Verbraucherschützer üben Kritik gegen dieses Geschäftsgebaren.

Manfred Westphal, Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), sagte der Zeitung: "Banken können sich zu Tief-Zinsen Geld leihen. Das sollten sie an die Kunden weitergeben. Weil Girokonten aber nicht so schnell gewechselt werden, haben Banken keine Skrupel, Verbraucher abzuzocken."

Der "Finanztest"-Experte der Stiftung Warentest, Hermann-Josef Tenhagen, fügte hinzu: "Es irritiert, dass Zinssenkungen nur zum Nachteil der Kunden wunderbar funktionieren. Nicht akzeptabel ist dies besonders bei Banken, die mehr als 12,5 Prozent für den Dispo verlangen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.08.2012

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