Nach Schweizer Referendum: Exportwirtschaft fürchtet Auftrieb für Zuwanderungsgegner

Die deutsche Exportwirtschaft befürchtet, dass Zuwanderungsgegner in Deutschland Auftrieb durch das Schweizer Plebiszit gegen Masseneinwanderung bekommen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Aus gutem Grund haben wir eine repräsentative Demokratie und über Fragen der Zuwanderung müssen die Parlamente entscheiden", sagte Gerhard Handke, der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands BGA (Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen), im Interview mit der "Welt". "Der BGA ist auch gegen die Einführung von Volksabstimmungen in Deutschland. Da kochen zu viele Emotionen hoch. Diese Entscheidungen sollten wir Leuten überlassen, die die Folgen vernünftig einschätzen können." Basisdemokratie sei "schön, kann aber auch einmal ins Auge gehen, wie sich jetzt zeigt". Ausdrücklich warnte Handke das Nachbarland vor den Folgen einer wirtschaftlichen Abschottung: "Wenn die Schweizer ernsthaft die Rollladen herunterlassen, ist das für die Schweiz eine Katastrophe, aber auch für die EU ist das unangenehm. Um das klar zu sagen: Die Schweizer schießen sich ins eigene Knie." Von der EU erwartet die Exportwirtschaft eine besonnene Strategie beim Umgang mit dem Schweizer Volksentscheid: "Es ist unklug, gleich Drohungen auszustoßen und schwere Geschütze aufzufahren. Die Kommission sollte auf sachlicher Basis eine Lösung mit der Schweizer Regierung finden, wie man dieses Referendum formal umsetzt und dabei so wenig Schaden wie möglich anrichtet."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.02.2014

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