Nach Spitzenkandidatur: FDP fordert Göring-Eckardt zum Amtsverzicht auf

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Birgit Homburger hat die amtierende Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) nach deren Wahl zur Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl im kommenden Jahr dazu aufgefordert, auf das Amt der Bundestagsvizepräsidentin zu verzichten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwar gratuliere sie Göring-Eckardt und Jürgen Trittin zu der Wahl als Spitzenkandidaten der Grünen. "Allerdings verträgt sich diese Spitzenkandidatur für eine Partei nicht mit den Anforderungen an das Amt einer Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Ich erwarte deshalb von Frau Göring-Eckardt, dass sie dieses Amt mit der Übernahme der Grünen-Spitzenkandidatur niederlegt", so Homburger am Samstag in Berlin.

Dies sei ein Gebot der "notwendigen Überparteilichkeit bei der Sitzungsleitung im Parlament", so die FDP-Politikerin weiter. Zuvor hatten die Grünen bekanntgegeben, dass sie mit Trittin und Göring-Eckardt als Spitzenkandidaten in die Bundestagswahl ziehen werden. Dies hatte eine Urwahl der Grünen ergeben, an der sich mit 36.533 rund 62 Prozent der knapp 60.000 Mitglieder beteiligt hatten.

Alle Parteimitglieder konnten jeweils zwei Stimmen abgeben. Trittin erreichte 71,9 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, während Göring-Eckardt 47,3 Prozent der Stimmen erhielt. Neben Trittin und Göring-Eckardt standen auch Fraktionschefin Renate Künast (38,6 Prozent) und Parteichefin Claudia Roth (26,2 Prozent) sowie elf weitere Grünen-Mitglieder zur Wahl.

Es war das erste Mal in der Geschichte der Partei, dass über die Spitzenkandidaten per Urwahl entschieden wurde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.11.2012

Zur Startseite