Naturschützer: Wattenmeer trotz UNESCO-Titel "Weltnaturerbe" in Gefahr

Naturschützer warnen davor, dass das Wattenmeer trotz des UNESCO-Titels "Weltnaturerbe" immer stärker gefährdet werde.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Der Titel würde mehr Touristen als vorher anlocken und zudem mangele es an Personal, um für die Einhaltung der Regeln im Naturschutzgebiet zu sorgen, sagten Vertreter vom Umweltverband BUND und vom Wattenrat gegenüber dem Magazin "Menschen und Schlagzeilen" im NDR Fernsehen. Gerade einmal sechs Nationalparkwärter seien im Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" im Einsatz. Damit sei dies der beinahe größte Nationalpark in Deutschland mit der dünnsten Personaldecke, so Uilke van der Meer vom BUND. Angesichts der Masse an Besuchern sei das ein entscheidendes Problem: "Wir kommen dieses Jahr vielleicht auf 40 Millionen Übernachtungen, aber in der Fläche selbst - auf 354.000 Hektar im Grunde genommen - haben wir keine Leute, die das Gebiet beschützen sollen."

So würden zum Beispiel trotz Verbotsschildern Schutzzonen betreten und Hunde freigelassen werden, wodurch Vögel beim Brüten gestört würden, bemängelte Manfred Knake vom Wattenrat. Er warnt vor einem "rechtsfreien Raum im Nationalpark", der das Wattenmeer gefährden würde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.03.2011

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