Naumann fordert neues Gesetz für Nazi-Opfer

Der ehemalige Kulturstaatsminister Michael Naumann fordert die Bundesregierung auf, die Rückgabe der von den Nazis geraubten Kunstgüter zu forcieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Gesetzgeber muss die Rückgabeansprüche konkretisieren", sagte Naumann dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Zudem müsse mehr Geld für Provenienzforschung an deutschen Museen eingesetzt werden. Der Ex-Staatsminister regt an, zehn Millionen Euro aus dem Etat für das geplante Sudetendeutsche Museum für diesen Zweck zu verwenden.

In deutschen Museen lagern noch immer Tausende Kunstwerke, die einst von den Nationalsozialisten aus ganz Europa nach Deutschland gebracht wurden und deren Herkunft nicht geklärt ist. Der Bund hat bisher 84 Projekte zur Provenienzforschung angeschoben, allerdings gibt es in Deutschland 6.300 Museen. Der Personalmangel ist dramatisch: In den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen soll eine einzige Fachkraft die Herkunft von 4.400 Gemälden und 770 Skulpturen prüfen, die nach dem Machtantritt der Nazis 1933 in die Bestände aufgenommen wurden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.01.2013

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