Neonazi-Netzwerk kommunizierte in Briefen aus Gefängnissen mit geheimen Botschaften

Die Mitglieder des aufgeflogenen Neonazi-Netzwerks in deutschen Gefängnissen kommunizierten mit Hilfe versteckter Botschaften in ganz gewöhnlichen Briefen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf Ermittler-Kreise. Demnach benutzten die Mitglieder der Gefangenen-Hilfe "AD Jail Crew" den Ermittlern zufolge oftmals das germanische Runen-Alphabet, um ihre Nachrichten zu verschlüsseln. Die Runen tauchten dabei nach Informationen der Zeitung scheinbar zufällig irgendwo im Text auf.

Die Zeichen ergeben jedoch nur einen Sinn, wenn sie in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Bei der obligatorischen Postkontrolle in den Justizvollzugsanstalten sollen die Botschaften deshalb lange nicht aufgeflogen sein. Die Poststellen wussten offenbar nicht, worauf sie achten sollten.

Hessens Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) will das ändern. "Gefängnisse sind keine politischen Umerziehungslager. Aber wir dulden den Aufbau rechtsradikaler Strukturen nicht. Wir werden die Kommunikation zwischen den Mitgliedern unterbinden. Und werden die Vollzugsbeamten verstärkt schulen, sodass sie die geheimen Zeichen, Codewörter und Tätowierungen der Neonazis deuten können", sagte Hahn dem Blatt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2013

Zur Startseite