Neonazi-Terror: Ex-NRW-Minister Laschet fordert mehr Mitgefühl mit den Opfern

Der frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) hat mangelndes Mitgefühl für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) beklagt und sieht einen deutlichen Unterschied zum Umgang mit Opfern des Linksterrorismus in den 1970er-Jahren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Damals habe man "mit den Familien von Hanns Martin Schleyer, Jürgen Ponto, Generalbundesanwalt Buback und anderen über Wochen gezittert, getrauert und gebetet. Dieses Mitgefühl war echt und aufrichtig und hatte den Linksterrorismus der RAF isoliert", sagte CDU-Bundesvorstandsmitglied Laschet der Zeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Die Opfer des Rechtsextremismus seien jedoch selbst verdächtigt worden, mit Begriffen wie "Döner-Morde" oder "Soko Bosporus" verhöhnt und in ihrer Trauer allein gelassen.

Laschet lobte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der zentralen Gedenkfeier am Donnerstag in Berlin sprechen werde. "Der Trauerakt bietet die Chance, jetzt zu einem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl aller in Deutschland Lebenden zu finden." Man brauche eine neue Form der Wahrnehmung und des Mitgefühls für die Opfer, die willkürlich ermordet worden seien.

Indes hat die Bundesregierung die Zahl rechtsextremer Mordopfer seit der Wiedervereinigung nach oben korrigiert. In der offiziellen Statistik des Bundesinnenministeriums werden jetzt 58 Todesopfer angegeben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.02.2012

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