Netanjahu warnt vor iranischen Täuschungsmanövern bei Atomverhandlungen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor iranischen Täuschungsmanövern bei den kommenden Gesprächen der internationalen Gemeinschaft über das Atomprogramm Teherans gewarnt.

Tel Aviv (dts Nachrichtenagentur) - Der Iran könne die Verhandlungen dazu nutzen, "Zeit zu schinden und zu täuschen", sagte Netanjahu laut der "Jerusalem Post" am Rande eines Gesprächs mit dem italienischen Regierungschef Mario Monti. Israel geht mit drei Forderungen in die Gespräche: Der Iran müsse die Anreicherung von Uran stoppen, bereits angereichertes Uran beseitigen und die Anreicherungsanlage Fordo schließen. Nach Vorstellung der USA soll der Iran in einem ersten Schritt die unterirdische Anreicherungsanlage Fordo, die besonders gut gegen mögliche Militärschläge geschützt sein soll, schließen und sie später komplett demontieren.

Experten gehen allerdings davon aus, dass eine Schließung der Anlage für das Regime in Teheran auch aus innenpolitischen Gründen schwer zu akzeptieren sein dürfte. Die Fähigkeit Teherans, Uran auf 20 Prozent anzureichern, hatte in der jüngeren Vergangenheit die Besorgnis seitens des Westens ausgelöst, der Iran könnte waffenfähiges Uran herstellen. Prinzipiell würde die Anreicherung auf 20 Prozent bereits ausreichen, um Kernwaffen herzustellen, jedoch wären für diese Art von Waffen große Mengen des spaltbaren Materials notwendig.

Deshalb spricht man erst ab einer Urananreicherung auf 85 Prozent von waffenfähigem Material. Die neuerlichen Atomgespräche zwischen Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland sollen am kommenden Freitag beginnen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.04.2012

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