Neue Details zur Waffenbeschaffung der Zwickauer Terrorzelle

In die Beschaffung von Waffen für die Zwickauer Zelle soll einem Medienbericht zufolge auch der inzwischen inhaftierte Holger G. involviert gewesen sein.

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldet, soll der Mann im Jahr 2001 oder 2002 eine Schusswaffe von dem ebenfalls verhafteten Ex-NPD-Funktionär Ralf W. erhalten haben, mit dem Auftrag, diese zu Uwe M. in eine konspirative Wohnung in Zwickau zu bringen. Der Anwalt von G. wollte sich laut dem Bericht zu dem Vorwurf nicht äußern. Unterdessen werden weitere Pannen bei der Fahndung nach dem 1998 untergetauchten Neonazi-Trio bekannt.

So soll der Verfassungsschutz laut "Spiegel" bereits im Mai 2000 den steckbrieflich gesuchten Uwe B. auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in Chemnitz observiert und sogar ein Foto von ihm geschossen haben. Zu einer Festnahme kam es jedoch damals ebenso wenig wie im März 2002, als die Behörden weitere konkrete Hinweise erhalten hätten, dass sich die Rechtsextremisten in Chemnitz aufhielten. Aus dem Untergrund heraus soll einer der Terroristen, offenbar Uwe M., nach Erkenntnissen des brandenburgischen Verfassungsschutzes anonym einen Aufsatz in einer Neonazi-Zeitung publiziert haben.

In dem Artikel wurde gegen "Kameraden" gewettert, die "nicht den Kampf zum Lebensinhalt" hätten, "sondern das Vergnügen", und zur Unterstützung "nationaler Parteien" aufgerufen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2011

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