Neue Diskussion um Anhebung des Renteneintrittalters

Die deutschen Arbeitnehmer sollen wegen der steigenden Lebenserwartung nach Ansicht mancher Experten deutlich über 67 Jahre hinaus arbeiten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) verlangte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher: "Für jedes Jahr hinzugewonnene Lebenserwartung müssen wir etwa ein halbes Jahr länger arbeiten und in die Rentenkasse einzahlen." Die Rente mit 67 sei daher nicht das Ende der Entwicklung. Auch der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen sprach sich für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters nach 2029 aus.

"Sonst können wir die Rentenkasse nicht stabil halten und den Wohlstand im Alter sichern", sagte Raffelhüschen der Zeitung. Nach seinen Schätzungen muss ein heute 40-Jähriger voraussichtlich bis zum Alter von 68 Jahren arbeiten. Ein heute 30-Jähriger könne erst mit 69 Jahren in Rente gehen.

Der Arbeitsmarktexperte des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn, Hilmar Schneider, schlug darüber hinaus eine Anhebung der Wochenarbeitszeit vor, um den sich immer stärker abzeichnenden Mangel an Beschäftigten in Deutschland auszugleichen. "Im Schnitt müsste jeder Arbeitnehmer fünf Stunden pro Woche mehr arbeiten. Möglich ist auch, dass vor allem Teilzeit-Beschäftigte in Vollzeit-Jobs wechseln", sagte Schneider der "Bild-Zeitung".

Nach seinen Berechnungen verliert Deutschland ohne Zuwanderung in den nächsten Jahrzehnten durchschnittlich 500.000 Personen im erwerbsfähigen Alter pro Jahr.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.03.2013

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