Neue Entgeltregelung: Verdi und CDU kritisieren Diakonie in NRW

Vertreter von Gewerkschaften und Politik haben die neue Entgeltregelung bei der Diakonie in Nordrhein-Westfalen scharf kritisiert.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Der Umgang der Diakonie in NRW mit ihren Altenpflegehelferinnen ist unanständig", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe hat ein neues Tarifsystem eingeführt, wonach neu eingestellte Altenpflegehelferinnen deutlich weniger Gehalt als bisher erhalten werden. "Der Vorgang zeigt exemplarisch, dass den Beschäftigten in diakonischen Einrichtungen grundlegende demokratische Grundrechte nicht länger vorenthalten werden dürfen", sagte Bsirske.

"Die Beschäftigten in der Diakonie brauchen die vollen Arbeitnehmerrechte - Streikrecht und Koalitionsfreiheit -, um gemeinsam mit der Gewerkschaft für bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen zu kämpfen und Übergriffe ihres Arbeitgebers abzuwehren." Kritik an den niedrigeren Gehältern für Altenpflegehelfer kam auch von Seiten der Union. Der Chef der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, Karl-Josef Laumann, sagte der Zeitung: "Die Diakonie fordert ja immer eine höhere gesellschaftliche Anerkennung der Pflege. Ich würde mir wünschen, dass sich das im Lohn der eigenen Mitarbeiter widerspiegelt." Die Wertschätzung von Erwerbsarbeit drücke sich auch durch ihre Bezahlung aus. "Ich gehe davon aus, dass die Diakonie als privilegierter Wohlfahrtsverband hier glaubwürdig bleiben will", sagte der CDU-Fraktionschef.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.08.2012

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