Neuer BASF-Chef will bessere Rahmenbedingungen für Chemie-Industrie

Der neue BASF-Chef Kurt Bock hat von der Politik zuverlässigere Rahmenbedingungen für die chemische Industrie gefordert.

Ludwigshafen am Rhein (dts Nachrichtenagentur) - "Ein Land wie Deutschland kann sich auf Dauer nicht darauf zurückziehen, ein reiner Dienstleistungsstandort zu sein. Das wird nicht funktionieren." Bock forderte unter anderem, eine sichere und günstige Stromversorgung für die Chemieindustrie und ihre Kunden zu garantieren: "Die Politik setzt zu oft darauf, dass die Industrie das Problem steigender Energiekosten schon irgendwie lösen wird. Das ist zu kurz gedacht, wir haben bereits viele Möglichkeiten ausgereizt, denn wir stehen weltweit im Kosten- und damit im Effizienzwettbewerb." Zu seiner Strategie für BASF sagte Bock weiter, er wolle zunächst an den Umsatz- und Wachstumszielen seines Vorgängers Jürgen Hambrecht festhalten. Weitere Firmen-Großeinkäufe schloss er zunächst aus: "Ganz offen gesagt, wollen wir erst einmal die Schulden ein wenig zurückfahren. Der Engpass für erfolgreiche Akquisitionen ist aber nicht das Geld, sondern die erfolgreiche Integration in die BASF-Gruppe. Strategien müssen angepasst und Prozesse eingeführt, Mitarbeiter müssen überzeugt werden - das ist nicht nur eine hoch anspruchsvolle technische, sondern auch eine menschliche Aufgabe, mit der wir vorerst vollauf beschäftigt sind." Kritik am Engagement der BASF-Tochter Wintershall beim Gaspipeline-Projekt South Stream wies Bock zurück.

Er sagte: "Zum einen arbeiten wir bereits seit fast zwei Jahrzehnten vertrauensvoll mit Gazprom zusammen. Zum anderen ist das Gas-Geschäft sehr lohnend, und wir wollen jede Chance ergreifen, um es auszubauen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.05.2011

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