Neuer Europaparlamentspräsident Schulz sagt Merkel und Sarkozy Kampf an

Der neue Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, sagt der EU-Kommission und den Euro-Rettern Angela Merkel und Nicolas Sarkozy den Kampf an.

Straßburg (dts Nachrichtenagentur) - "Ich werde in Zukunft den Konflikt stärker suchen, mich wenn nötig auch mit der Europäischen Kommission oder den Regierungschefs der einzelnen EU-Staaten anlegen. Ich werde mich nicht verstecken. Ich bin für deutlich mehr Klartext", sagte der SPD-Politiker der Onlineausgabe der "Bild-Zeitung".

Zugleich macht sich Schulz für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer stark: "Die EU-Regierungschefs kommen mit der Einführung der Steuer nicht voran, weil Frau Merkel Rücksicht auf die FDP nimmt. Also nicht Europa ist schuld. Das muss man offen ansprechen. Und das EU-Parlament wird da in Zukunft weniger Rücksicht nehmen". Gefragt nach seinem persönlichen Verhältnis zu "Merkozy" sagte der EU-Parlaments-Präsident: "Ich kann ganz gut Französisch, kann Sarkozy deshalb persönlich anrufen im Élysée-Palast. Wir sprechen regelmäßig miteinander. Das Gleiche gilt für Angela Merkel. Natürlich habe ich ihre Nummer, kann sie anrufen. Aber meistens simsen wir untereinander".

Schulz spricht sich eindeutig für die Gründung einer europäischen Rating-Agentur aus. "Wir brauchen eine europäische Agentur. Das ominöse orakeln der amerikanischen Ratingagenturen, bei denen Europa immer schlecht weg kommt, obschon wir eine globale Wirtschaftsmacht sind, ist absurd. Es kann nicht sein, das Ratingagenturen über das Schicksal Europas entscheiden".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2012

Zur Startseite