Neuer Leiter der Stasiakten-Behörde sieht sich als Anwalt der SED-Opfer

Der designierte neue Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, Roland Jahn, sieht sich als Anwalt der Opfer des SED-Regimes.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich sehe mich als Anwalt der Opfer, das steht im Vordergrund", sagte Jahn der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) zu seinem Amtsverständnis und fügte hinzu: "Diese Wahl ist etwas Besonderes. Denn diese Behörde ist zum Symbol für die Aufklärung geworden. Dass ich, der ich in der Haft der Staatssicherheit saß und durch die Staatssicherheit abtransportiert worden bin aus meiner Heimat, die Akten verwalten darf, ist eine besondere Genugtuung."

Seine Biografie, so Jahn, komme "jetzt an einen Punkt, wo ich in einer besonderen Verantwortung das tue, was ich bisher auch getan habe: nämlich aufzuklären über die Diktatur in der DDR." Allerdings gehe es in der Behörde nicht um ihn allein. "Auf das Team kommt`s an. Der Erfolg ist nur da, wenn das Team funktioniert." Der 57-jährige ehemalige Bürgerrechtler, der aus Jena stammt und derzeit als Journalist für die ARD arbeitet, soll am Freitag im Bundestag zum Nachfolger von Marianne Birthler gewählt werden. Dabei kann er neben Stimmen aus der Koalition, von der SPD und den Grünen auch mit Zustimmung aus der Linkspartei rechnen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.01.2011

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