Neuer Skandal um manipulierte Empfänger-Listen für Spender-Organe

Nach dem Skandal um Manipulationen bei der Organtransplantation im vergangenen Jahr ist nun ein weiterer schwerer Fall ans Licht gekommen.

Leipzig (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) berichtet, wurden in einer Leipziger Klinik Patienten in ihren Akten absichtlich kränker gemacht, um ihre Chancen auf ein fremdes Organ zu erhöhen. Der Trick diesmal: Dialyse (Blutwäsche). Nach "Bild"-Informationen hatte die betroffene Klinik in den Jahren 2010 und 2011 über 30 Kranke fälschlich als Dialyse-Patienten ausgegeben, um für sie schneller eine Spender-Leber zu bekommen.

Auf der Transplantationsliste stehen Dialyse-Patienten ganz oben. Ob die behandelnden Ärzte für das Fälschen der Krankenakten eine Gegenleistung erhalten haben, ist nicht bekannt. Aufgeflogen war der Betrug schon vor drei Wochen, als eine gemeinsame Prüf-Kommission der Kassen, Kliniken und Ärzte die Unterlagen routinemäßig untersuchte.

Die zuständigen Aufsichtsbehörden sind eingeschaltet. Der Chef und zwei verantwortliche Oberärzte wurden suspendiert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.01.2013

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