New Balance greift Puma an

Der amerikanische Sportartikelhersteller New Balance hat ambitionierte Expansionspläne.

New York (dts Nachrichtenagentur) - Bis 2015 will die weltweite Nummer vier der Branche den deutschen Konkurrenten Puma überholen und zu Adidas und Nike in die Top 3 der internationalen Sportausrüsterindustrie vorrücken, sagte New Balance-Eigentümer James Davis der Tageszeitung "Welt" (11. Dezember). Für diese Expansion setzt New Balance auf Fußball. Im kommenden Frühjahr sollen die ersten Kicker-Kollektionen auf den Markt kommen.

Bislang sind die Amerikaner mit Schuhen und Funktionskleidung vor allem stark in Sportarten wie Leichtathletik und Baseball oder Hockey und Lacrosse. New Balance hat sich daher als Ausrüster bei den beiden Renommierklubs FC Liverpool in England und FC Sevilla in Spanien eingekauft. Und weitere Deals sollen folgen, sagt Davis.

Entsprechende Gespräche würden bereits laufen. Das neue Segment soll New Balance zu deutlichen Umsatzsprüngen verhelfen. Planen die Amerikaner 2012 noch mit Erlösen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar, sollen es im kommenden Jahr bereits über drei Milliarden Dollar sein.

Und für 2014 wie auch 2015 strebt Konzernchef Davis noch mal ähnlich hohe Zuwachsraten an. Dazu schließt Davis auch Übernahmen nicht aus. "Das kann ein Thema werden", sagte der Unternehmer, der in der Vergangenheit schon Akquisitionen getätigt hat.

Zuletzt aber hätten andere Dinge im Vordergrund gestanden, darunter der Ausbau einer eigenen Ladenkette. Rund 700 Läden gibt es mittlerweile weltweit, davon 200 in Amerika und 500 in Asien. Im nächsten Schritt sollen nun auch Shops in Europa aufgebaut werden. "Wir suchen derzeit nach Standorten für Flagship-Stores in London, Paris, Barcelona und Berlin." Und Europa spielt künftig nicht nur als Absatzgebiet eine größere Rolle für New Balance. Denkbar ist auch, die Fertigung dort auszuweiten. Bislang lässt das Familienunternehmen zwei Drittel seiner verkauften Schuhe und Shirts in Asien produzieren. 25 Prozent stammen aus insgesamt fünf firmeneigenen Fabriken in den amerikanischen Bundesstaaten Maine und Massachusetts, der Rest aus einem ebenfalls konzerneigenen Werk in Großbritannien. Doch Asien wird als Fertigungsstandort zunehmend uninteressant. "Der Unterschied bei den Herstellungskosten wird immer geringer", begründet Davis. "Wir werden deswegen künftig mehr Schuhe im Westen produzieren. Selbst unser chinesischer Partner hat zuletzt schon eine Fabrik in Kalifornien gebaut." New Balance überlegt derzeit zum Beispiel an Verlagerungen nach Mexiko und Osteuropa.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2012

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