Niebel sieht Lindner-Rücktritt als "neue Chance für die FDP"

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat mit Erleichterung auf den Rücktritt von FDP-Generalsekretär Christian Lindner reagiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Lindner habe deutlich gemacht, dass er "nicht mehr die nötige Dynamik entwickeln kann, um die FDP aus der Krise zu führen", sagte Niebel der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). "Insofern ist Lindners Rücktritt eine neue Chance für die FDP." Mit Patrick Döring als Generalsekretär könnten die Liberalen "wieder ein wahrnehmbarer Faktor in der deutschen Politik werden".

Der frühere FDP-Generalsekretär Niebel äußerte scharfe Kritik an der Arbeit seines Nachfolgers Lindner. Die Parteizentrale, das Berliner Thomas-Dehler-Haus, sei "seit Monaten nicht arbeitsfähig". Dies sei "schade, weil ich als Generalsekretär erlebt habe, zu welchen Leistungen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort imstande sind", sagte Niebel.

"Sie können unheimlich viel, wenn man ihnen den richtigen Rahmen bietet." Dörings wichtigste Aufgabe werde nun sein, "das Thomas-Dehler-Haus wieder kampagnenfähig aufzustellen". Die Parteizentrale sei "die entscheidende Schaltstelle für den Erfolg der FDP".

Eine Rückkehr Lindners hält Niebel gleichwohl für möglich. "Er kann wiederkommen, wenn er entsprechende Reifungsprozesse hinter sich gebracht hat", sagte der Entwicklungsminister. Auf die Frage, ob Lindner noch FDP-Vorsitzender werden könne, bemerkte er: "In einer Demokratie ist alles möglich."

Niebel nahm Döring zugleich gegen den Vorwurf der Fahrerflucht in Schutz. Der neue Generalsekretär habe "den Schaden beglichen", sagte er. "Das Verfahren sollte so schnell wie möglich erledigt werden." Er selbst habe Döring "dringend angeraten", auf keinen Fall deswegen auf die neue Aufgabe zu verzichten. "Er wird ein hervorragender Generalsekretär sein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.12.2011

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