Niebel will nicht Chef der Südwest-FDP werden

Der Spitzenkandidat der baden-württembergischen FDP für die Bundestagswahl, Dirk Niebel, hat Ambitionen auf den Landesvorsitz bestritten und der amtierendenParteichefin Birgit Homburger den Rücken gestärkt.

Villingen-Schwenningen (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben eine gute Arbeitsteilung: Ich kümmere mich um den Bund und Birgit Homburger kümmert sich um die Landespartei", sagte Niebel der "Welt". Alles andere wäre "dumm". Homburger sei eine "sehr aktive Politikerin, die das Land beackert von Nord bis Süd und von Ost bis West. Genau das brauchen wir jetzt", fügte er hinzu. Homburger habe bewiesen, dass sie die FDP nach Turbulenzen wieder in ruhiges Fahrwasser bringen könne, sagte der Bundesentwicklungsminister. Für das schwache Abschneiden bei der vergangenen Landtagswahl - die Liberalen holten im einstigen Stammland gerade 5,3 Prozent - sei Homburger nicht verantwortlich.

Da gebe es viele Faktoren, "nicht zuletzt auch die Performance der FDP auf Bundesebene und die erlahmte Koalition mit der Union". Niebel will den früheren FDP-Landesvorsitzenden und baden-württembergischen Wirtschaftsminister Walter Döring, der den Machtkampf um die Spitzenkandidatur ausgelöst hatte, in den Bundestagswahlkampf einbinden. "Er ist ein hervorragender Wahlkämpfer und ein brillanter Redner", sagte er.

"Die FDP darf ein derartiges Naturtalent nicht verlieren." Niebel rief den FDP-Landesverband nach dem turbulenten Parteitag in Villingen-Schwenningen zur Geschlossenheit auf. "Wir tun gut daran, diese Episode jetzt zu beerdigen. Dann können wir optimistisch in die Zukunft schauen und als geschlossener Landesverband mit mir an der Spitze in die Bundestagswahl gehen", sagte er. "Als zweitgrößter Landesverband werden wir erheblich dazu beitragen, dass die FDP nicht nur in den Bundestag, sondern auch in die nächste Bundesregierung kommt." Der gebürtige Hamburger Niebel bezeichnete sich als "vergleichsweise neues Gesicht in dieser Funktion - nicht zuletzt, weil ich hochdeutsch spreche".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

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