Niedersächsischer Kultusminister: CDU-Bildungspolitik muss Wandel in den Familien aufgreifen

Der niedersächsische Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) sieht im Eintreten für frühkindliche Bildung und Ganztagsschulen keine Abkehr von den Grundsätzen der CDU-Politik.

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte der Minister: "Es war und ist ein Markenzeichen der CDU-Politik, die Familie zu schützen". Nun sehe die Familie von heute nicht mehr so aus wie früher. Viele junge Frauen, auch in konservativ geprägten Familien, wollten sich nach einer guten Ausbildung im Beruf beweisen und möchten ihre Kinder in der Kindertagesstätte oder der Schule gut betreut wissen.

"Das reale Leben muss Ausgangspunkt unserer Politik sein und nicht eine abstrakte Vorstellung davon", so der CDU-Politiker weiter. Auch in der Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem, das seine Partei bislang verteidigt hat, sieht er lediglich eine pragmatische Anpassung an eine neue Lage. "Vielen ist nicht ausreichend bewusst", so Althusmann, "mit welcher Wucht die Demografie auf die Schulen durchschlägt."

Bis zum Ende des Jahrzehnts sinke die Zahl der Schüler zum Beispiel in Niedersachsen von 900.000 auf rund 700.000. Gleichzeitig drängten mehr Kinder aufs Gymnasium. In der kommenden Woche bringt der Kultusminister ein Schulgesetz in den niedersächsischen Landtag ein, das neben dem Gymnasium bis auf Ausnahmen nur noch die sogenannte Oberschule kennt, in der die Haupt- und Realschulen aufgehen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.03.2011

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