Niedersachsen: McAllister will Wahlkampf wie Hannelore Kraft führen

Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) setzt angesichts schwacher Umfragewerte auf einen Wahlkampf nach dem Vorbild von Hannelore Kraft (SPD).

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - "So mache ich das auch", sagte McAllister im Interview mit dem Magazin "Cicero" (August-Ausgabe). Kraft war im Mai dieses Jahres mit einem Fokus auf landespolitische Themen als nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin wiedergewählt worden. "In Berlin will ich nichts werden. Keiner muss fürchten, ich wolle ihm oder ihr einen Posten wegnehmen", so McAllister, der sich im Januar nächsten Jahres bei einer Landtagswahl bewähren muss. Politik sei für ihn "eben nicht das permanente Schielen auf einen neuen Job". Bei der Frage nach einem möglichen Atommüll-Endlager im niedersächsischen Gorleben äußerte sich McAllister erleichtert darüber, dass die "einseitige Fokussierung auf Gorleben" vorbei sei.

"Beim Erkundungsstopp für Gorleben gibt es bereits einen Konsens", sagte der CDU-Politiker, nun werde in einem "ergebnisoffenen bundesweiten Suchprozess" am Ende die Geologie entscheiden, welcher Standort geeignet sei – "und nicht die Politik". Die deutsche Politik werde hingegen die Frage beantworten müssen, ob das bisher verfolgte Konzept der Nichtrückholbarkeit des atomaren Mülls tatsächlich noch das nach wissenschaftlichen Kriterien richtige Verfahren sei. Womöglich sei aufgrund der schlechten Erfahrungen mit dem Endlager Asse ein Umdenken erforderlich, so McAllister.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.07.2012

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