Niedersachsen: SPD-Spitzenkandidat Weil fordert Deckelung von Managergehältern

Der SPD-Spitzenkandidat für die Niedersachsen-Wahl, Stephan Weil, hat die Wirtschaft zu Gesprächen über eine Deckelung von Vorstandsgehältern aufgefordert.

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - "Ich glaube, dass Manager insgesamt gut beraten sind, die soziale Akzeptanz von Gehältern mit zu bedenken. Geld ist an dieser Stelle häufig eine Chiffre für die damit verbundene Leistung und Ausdruck der Wertschätzung", sagte Weil im Gespräch mit "Handelsblatt-Online". Das passe in vielen Fällen nicht mehr zusammen.

"Es gibt einfach eine Unwucht, insbesondere wenn ich mir anschaue, wie Menschen im Niedriglohnsektor ausgebeutet werden", betonte Weil und fügte hinzu: "Es wäre gut, wenn man mit führenden Kreisen der deutschen Wirtschaft ganz offen darüber reden könnte." Auf die Frage, ob er sich als niedersächsischer Ministerpräsident im VW-Aufsichtsrat für eine Deckelung der Vorstandsgehälter einsetzen würde, antwortete Weil ausweichend. "Bevor ich nicht in den Aufsichtsrat eines Unternehmens eingetreten bin und dessen Regularien kenne, werde ich mich zu solchen Fragen ganz bestimmt nicht öffentlich äußern", sagte er.

Offen ließ Weil auch, was für ihn der Maßstab für eine gerechte Bezahlung sei. Man könne das nicht pauschalisieren, betonte er. "Ich bin auch dagegen, dass wir von staatlicher Seite Regelungen ergreifen, dass Menschen nicht mehr als die Summe x verdienen dürfen", fügte Weil hinzu.

"Da setze ich schon darauf, dass man in den Unternehmen eine entsprechende Reife und Umsicht hat, Entgelte zu vereinbaren, die einerseits leistungsgerecht sind und andererseits außerhalb des Unternehmens auch verstanden werden." Die Bereitschaft zur Deckelung von Vorstandsgehältern wäre aus seiner Sicht aber "sicherlich ein starker Beitrag zum sozialen Frieden in Deutschland".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.01.2013

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