Niedersachsen: SPD-Spitzenkandidat Weil fordert Gehälter-Offenlegung von Sparkassenvorständen

Der SPD-Spitzenkandidat für die Niedersachsen-Wahl, Stephan Weil, will im Falle eines Wahlsiegs die Sparkassen in Niedersachsen per Gesetz zur Veröffentlichung der Vorstandsgehälter zwingen.

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Er will sich dabei an dem in Nordrhein-Westfalen geltenden Transparenzgesetz orientieren. "Ich würde das mit dem Sparkassenverband besprechen", sagte Weil "Handelsblatt-Online". "Es spricht eine Menge dafür, die Gehälter von Sparkassenvorständen zu veröffentlichen."

Weil machte sich überdies für eine strikte Trennung des Investment-Bankings vom Kredit- und Einlagengeschäft stark und zeigte sich in diesem Zusammenhang auch offen für eine Aufspaltung der Deutschen Bank. Es gehe dabei nicht um eine Zerschlagung der größten deutschen Privatbank, sondern um eine "klare Trennung" der Tätigkeitsfelder. "Zockergeschäfte dürfen nicht durch die Einlagen von Kleinsparern refinanziert werden", so Weil.

"Wir müssen uns und die Sparer vor Risiken schützen." Weil sieht sich damit nicht im Widerspruch zum SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, der als Bundesfinanzminister unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Trennbankensystem noch strikt abgelehnt und noch im September 2010 mit Blick etwa auf die Macht chinesischer Geldinstitute erklärt hatte, das Exportland Deutschland könne froh sein, mit der Deutschen Bank einen globalen Spieler zu haben. Besser wären zwei oder drei.

"Das sehe ich wie Peer Steinbrück", sagte Weil. "Es besteht kein Widerspruch darin, einerseits die Geschäftsfelder zu trennen und andererseits Global Player zu sein." Es gehe um Organisation und Struktur, darum wie sich eine Bank aufgestellt habe, betonte der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten in Niedersachsen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.01.2013

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