OECD-Chef verurteilt deutsche Rentenreform

Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurría, hat die Rentenbeschlüsse der Bundesregierung scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Zeiten, in denen Deutschland international als gutes Beispiel für die Gestaltung der Rentensysteme galt, sind mit den neuesten Beschlüssen vorbei. Anstatt weiter langfristig zu planen und das Rentensystem auf die Alterung der Bevölkerung einzustellen, werden sinnvolle Reformen zurückgenommen", monierte Gurría im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Rente mit 63 und die Mütterrente seien eine Belastung für jüngere Generationen, so der OECD-Chef.

Aber auch heutige Rentner würden die Auswirkungen der Reform spüren, denn sie müssten künftig mit geringeren Rentenerhöhungen leben. Gurría bemängelte überdies, dass die Reform das größte Risiko, die Altersarmut, nicht ordentlich anpacke. "Es sind doch gerade Frauen, denen wegen ihrer oft lückenhaften Beitragskarrieren, Teilzeitarbeit und längerer Lebenserwartung Armut droht."

Ihnen werde die Lebensleistungsrente keine Verbesserung bringen, sagte der OECD-Generalsekretär.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.02.2014

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