Obama will bei Israel-Besuch vor allem zuhören

US-Präsident Barack Obama hat nach den Worten seines stellvertretenden Sicherheitsberaters Ben Rhodes "keinen konkreten Plan in der Tasche", um den Friedensprozess im Nahen Osten bei seinem bevorstehenden ersten Israelbesuch wieder in Gang zu setzen.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Rhodes sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", Obama wolle der neuen israelischen Regierung und der palästinensischen Führung vor allem zuhören. Außerdem wünsche sich der US-Präsident, zur Bevölkerung zu sprechen. "Er möchte direkt zum Volk sprechen, besonders zu jungen Israelis", so Rhodes.

"Das ist ihm äußerst wichtig." Obama werde deshalb bei seinem ersten offiziellen Staatsbesuch seit seinem Amtsantritt nicht vor der Knesset, sondern in einem Kongresszentrum vor Studenten eine Rede halten. Der langjährige Chefberater und Nahostkoordinator des US-Außenministeriums, Aaron David Miller, glaubt wegen des gespannten Verhältnisses zwischen Obama und Israels Regierungschef Netanjahu nicht an besondere Fortschritte bei dem Besuch.

Das Verhältnis der beiden sei "so ziemlich das schlechteste", das es je zwischen Staatsmännern in der israelisch-amerikanischen Geschichte gegeben habe. "Sie können sich nicht riechen." Miller ist heute Vize-Präsident des Wilson Center für Nahostpolitik.

Dagegen wiegelte Dore Gold, einer der wichtigsten Netanjahu-Berater, die persönlichen Spannungen ab: "Die Beziehungen zwischen Staaten werden von Interessen geprägt, und der Nahe Osten stellt Washington und Jerusalem vor große gemeinsame Herausforderungen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2013

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