Obama-Beraterin Albright kritisiert Romneys Wahlkampfstil

Die ehemalige US-Außenministerin und Obama-Beraterin Madeleine Albright hat dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney einen "demagogischen" Wahlkampfstil vorgehalten.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sagte Albright, Romney rede Amerikas Wählern den Niedergang ihres Landes ein: "Er versucht demagogisch, solche Abstiegsängste zu schüren. Doch das zeigt nur, wie rückwärtsgewandt Romneys außenpolitisches Weltbild ist. Präsident Barack Obama hat immer wieder betont, dass die USA sogar stärker geworden sind – weil die Vereinigten Staaten in einer multipolaren Welt auf stärkere Partner zählen können."

Albright bekräftigte, die Vereinigten Staaten seien trotz des Truppenabzugs aus dem Irak und bald aus Afghanistan nicht auf dem Weg zu einem neuen Isolationismus: "Amerikaner sind einfach müde, das müssen Sie doch verstehen. Erst durchlitten wir den blutigen Konflikt im Irak, dann den Krieg in Afghanistan, den längsten unserer Geschichte. Da ist es verständlich, wenn Präsident Obama nun unser Geld eher für Schulen oder Straßen daheim ausgeben möchte."

Eine klare Absage erteilt Albright Gedanken an eine westliche Intervention in Syrien. "Die militärische Invasion eines weiteren islamischen Landes – das im Fall von Syrien zudem über eine starke Armee verfügt – ist derzeit nicht machbar." Auch eine Flugverbotszone, von manchen gefordert, sei schwer umsetzbar.

"Und lieferten wir Waffen an die Rebellen, wäre unklar, in welchen Händen diese schließlich landeten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.11.2012

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