Oettinger: Anschlag der Zukunft wird nicht mit Bombengürteln durchgeführt

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger hat vor einer neuen Art von Terroranschlägen gewarnt: "Die Terrorattacke der Zukunft wird nicht mit Bombengürteln durchgeführt. Sie richtet sich gegen sensible Infrastruktur von Wirtschaft und Gesellschaft", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir müssen damit rechnen, dass es Cyber-Attacken auf das Stromnetz, die Wasserversorgung oder die Flugsicherung geben wird - auch von islamistischen Terroristen." Europa müsse alles dafür tun, um die Sicherheit der digitalen Infrastruktur zu verbessern.

"Wir müssen mehr investieren, um solche Angriffe zu erschweren und die Abwehr zu verbessern." Konkret sprach sich Oettinger für Meldepflichten und gegenseitige Informationen über Cyber-Attacken aus. "Die Verwaltung einer Großstadt muss verpflichtet werden, sich an die Sicherheitsbehörden zu wenden, wenn sie merkt, dass ihr Stromnetz gehackt wird", sagte er.

"So kann man schneller hinter die Systematik von Cyber-Attacken kommen." Außerdem forderte er "eine bessere Überwachung und eine akribische Analyse der digitalen Kommunikation islamistischer Terroristen". Dazu müssten die Geheimdienste "technisch und personal ertüchtigt" werden.

Die Terrorattacke sei "eine andere Form der kriegerischen Auseinandersetzung", betonte Oettinger. "Wir haben es mit einem Gegner zu tun, der kaum greifbar und zu allem bereit ist. Seine religiösen Wahnvorstellungen schließen ein, nach vollbrachter Terrorattacke ein schöneres Leben im Jenseits zu führen."

Der EU-Kommissar wörtlich: "Eine fremde, terroristische Macht führt Krieg gegen das freie Europa."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.11.2015

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