Oettinger beklagt euroskeptische Töne im Europawahlkampf

Nach EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat auch der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger euroskeptische Töne im Europawahlkampf beklagt.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Welt am Sonntag". Wer objektiv sein wolle, gehe nicht einfach über die positiven Seiten der EU hinweg, sagte der CDU-Politiker und zielte dabei vor allem auf die Schwesterpartei CSU. Bayern sei vor allem deswegen wirtschaftlich so stark, weil es die EU gebe, betonte Oettinger.

Die Osterweiterung der EU habe den Freistaat "aus einer Randlage ins Zentrum Europas gebracht". Das sei natürlich auch dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer und seinem Stellvertreter Peter Gauweiler klar. "Aber die Bayern brauchen offenbar immer jemand, gegen den sie sich abgrenzen können", so Oettinger wörtlich.

"Früher waren es die Preußen, heute ist es die EU." Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident bekräftigte die Bedeutung der EU für Bayern: "In Ingolstadt, Dingolfing und München werden viel mehr Autos hergestellt, als der Bayer sie fahren kann. Ohne den europäischen Binnenmarkt würden die Fahrzeuge in Bayern verrosten."

Van Rompuy hatte beklagt, dass "diejenigen, die starke europäische Überzeugungen haben, diese nicht vehement verteidigen". Das gebe euroskeptischer Rhetorik immer mehr Raum.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.04.2014

Zur Startseite