Oettinger fordert von Berlin mehr Solidarität mit verschuldeten EU-Staaten

Nach dem EU-Gipfel fordert der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger von der Bundesregierung weitere Zugeständnisse an die europäischen Partner.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - "Deutschland kann nicht überall nein sagen", sagte Oettinger dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Ganz sicher müssen wir in dem Reformprozess, in dem sich die EU befindet, weiteren solidarischen Leistungen zustimmen." Als größter Nutznießer des europäischen Binnenmarkts und der gemeinsamen Währung habe Deutschland ein Interesse daran, dass die überschuldeten Staaten in Europa handlungsfähig bleiben.

Durch ihre klare Absage an gemeinschaftliche Schuldanleihen (Euro-Bonds) habe sich Merkel "innen - politisch den notwendigen Spielraum für andere Zugeständnisse an die Euro-Partner eröffnet", sagte der CDU-Politiker. Anders als Merkel schloss Oettinger allerdings Gemeinschaftsanleihen nicht aus. Vorher aber müsse aus der Wirtschafts- und Währungsunion eine echte politische Union werden.

Letztlich gehe es um "die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa", so der EU-Kommissar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2012

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