Onkologen und Krebs-Apotheker gründen gemeinsame Firma

Der Vorsitzende des Berufsverbandes Niedergelassener Hämatologen und Onkologen, Stephan Schmitz, hat zusammen mit Omnicare, einer Vereinigung von Krebsapothekern, eine gemeinsame Firma namens GermanOncology gegründet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab. Ziel der Firma ist es nach eigenen Angaben, den Krankenkassen eine Pauschale für die Behandlung von Krebspatienten anzubieten. Diese Pauschale soll unter den bisherigen Kosten einer Behandlung von Tumorpatienten liegen.

Sowohl die Krebsärzte als auch die Zytostatika-Apotheker wollen sich mit GermanOncology gegen die zunehmende Konkurrenz von Krankenhäusern behaupten, die ebenfalls um die finanziell lukrative Versorgung von Krebspatienten kämpfen. Bundesweit gibt es rund 300 sogenannte Zytostatika-Apotheken, die Chemotherapie- Infusionen zubereiten dürfen. Dieses Geschäfts ist äußerst gewinnträchtig.

So können Zyto-Apotheker etwa den Wirkstoff Paclitaxel für 240 Euro von Pharmafirmen einkaufen, bekommen von der Krankenkasse dafür aber 930 Euro erstattet. In der Firma Omnicare haben sich mehr als 50 Zyto-Apotheker zusammen geschlossen. Omnicare verfügt über eigene Zulassungen für Krebsarzneimittel, tritt damit als Pharmafirma in Apothekerhand auf und kann auf diese Weise Chemotherapie-Wirkstoffe noch einmal deutlich billiger beziehen als gewöhnliche Zyto-Apotheker.

Bereits 2012, im ersten Jahr ihres Bestehens, hat Omnicare nach eigenen Angaben einen Umsatz von 180 Millionen Euro erzielt, der Rohertrag liege bei 15 Prozent. Omnicare hat sich mit 25 Prozent an dem Ärzteunternehmen GermanOncology beteiligt, an der Berufsverbandschef Schmitz ebenfalls 25 Prozent der Anteile besitzt. Bisher haben sich bundesweit 35 niedergelassene Krebsärzte GermanOncology angeschlossen.

Die beteiligten Ärzte können an einem Datensammelprojekt teilnehmen, bei dem sie mit einem Tumorpatienten 160 Euro zusätzlich verdienen können. Im Schnitt konnte jeder der bei GermanOncology beteiligten Ärzte bisher 13.000 Euro mit dem Datensammeln verdienen. GermanOncology hat die Zahlen auf Anfrage bestätigt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.03.2013

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