Opposition empört über "Inszenierung" der Guttenbergs in Afghanistan

SPD und Linkspartei haben Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Selbstinszenierung auf Kosten der Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan vorgeworfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels sprach von einer "befremdlichen Inszenierung": "Die Soldaten werden für die Show des Ministers instrumentalisiert", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Eine verantwortliche Dienstaufsicht sehe anders aus. Der Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, sagte der Zeitung: "Afghanistan ist das letzte Land, dass sich für Showbusiness und Entertainment eignet. Die ministerielle PR-Aktion mit Gattin und Talkshowtross verbessert weder die Lage im Land, noch macht sie den von der klaren Mehrheit der Deutschen abgelehnten Bundeswehreinsatz richtig." Guttenbergs "Selbstinszenierung" werde dem Ernst der Lage in Afghanistan in keiner Weise gerecht. "Die Soldaten werden so gleich doppelt missbraucht: für einen falschen Krieg und nun auch noch als Staffage auf den heimatlichen Bildschirmen", sagte Gysi.

Guttenberg hält sich derzeit mit seiner Ehefrau Stephanie bei einem Truppenbesuch in Afghanistan auf. Er wird dabei auch von einem Team der Talkshow "Kerner" begleitet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.12.2010

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