Opposition macht Bundesregierung für unrentable Gaskraftwerke verantwortlich

SPD und Grüne haben die Bundesregierung dafür verantwortlich gemacht, dass sich Gaskraftwerke wegen eines steigenden Anteils sowohl von Öko- als auch von Braunkohlestrom immer weniger rentieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Viele Gaskraftwerke verlieren gerade Geld, weil sie nicht gegen billigen Kohlestrom konkurrieren können. Das liegt vor allem am Einbruch der Kohle- und CO2-Preise", sagte die Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn "Handelsblatt-Online". "Weil die Bundesregierung dem Zusammenbruch des CO2-Marktes tatenlos zugesehen hat, können Gaskraftwerke ihren Klimavorteil am Markt nicht mehr ausspielen."

Deshalb forderten viele Stadtwerke wie auch die Grünen eine grundlegende Reform des Emissionshandels. Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, wies darauf hin, dass spätestens 2010 deutlich geworden sei, dass das Nebeneinander von erneuerbarem Markt und fossilem Markt gleichzeitig zu sinkenden Strombörsenpreisen und steigenden Endkundenpreisen führe. "Die Lösung für beide Probleme sind neue Marktregeln, die nicht mehr die Kohlekraftwerke bevorzugen, sondern Erneuerbare und Gaskraftwerke in den Mittelpunkt stellen", sagte Kelber "Handelsblatt-Online".

Heute werde der Ökostrom "verscherbelt", was zu einer steigenden Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führt. Kelber schlägt daher vor, die Stromvertriebe zu verpflichten, den EEG-Strom zu übernehmen. "Dann würden diese auch wieder verstärkt Gaskraftwerke unter Vertrag nehmen, um die schwankende Erzeugung aus Erneuerbaren flexibel auszugleichen", sagte der SPD-Politiker.

"Sogar für den Endkunden würde es billiger, weil der EEG-Strom ja ohnehin vergütet wurde, keine Extraumlage zur Kapazitätssicherung erhoben werden müsste und weniger Strom zu Preisen unterhalb der Erzeugungskosten exportiert würde."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.09.2013

Zur Startseite