Opposition warnt vor Bundeswehreinsatz an syrischer Grenze

Verteidigungsexperten von SPD und Grüne haben einen möglichen Einsatz der Bundeswehr an der türkisch-syrischen Grenze scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist Irrsinn, sich ohne Uno-Sicherheitsratsbeschluss in den Syrien-Konflikt ziehen zu lassen", kommentierte der Grünen-Politiker Omid Nouripour Meldungen über eine mögliche Stationierung von "Patriot"-Abwehrraketen in der Region. "Daran sollte sich Deutschland nicht beteiligen." Die Türkei sei in der Auseinandersetzung nicht gerade durch Besonnenheit aufgefallen, so der Grünen-Politiker im Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" weiter.

Auch SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold forderte zunächst "eine offene Debatte über mögliche Szenarien". Der syrische Bürgerkrieg legitimiere keinen Raketeneinsatz auf türkischer Seite. "Wir würden so in einen richtigen Krieg reingezogen", sagte Arnold.

Die Türkei will voraussichtlich an diesem Montag offiziell bei der Nato um das Flugabwehrraketensystem bitten. In Regierungskreisen wird es für möglich gehalten, dass noch im Dezember der Bundestag über ein Mandat entscheiden muss.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

Zur Startseite