Opposition zweifelt am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr

Angesichts gewalttätiger Proteste gegen Koranverbrennungen durch das US-Militär wachsen in der deutschen Opposition Zweifel am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die nächsten zwei bis drei Wochen werden zeigen, ob das ein Wendepunkt war. Dann wird sich klären, ob die Isaf-Soldaten jegliches Vertrauen der Bevölkerung verloren haben und deshalb nichts mehr bewirken können", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour der "Süddeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Lebenswichtig" sei nun, dass die Amerikaner sich noch deutlicher für die Verbrennung der Koran-Exemplare entschuldigten.

"Wir sollten jetzt in der Nato mit den Amerikanern darüber reden, wie diese Dinge haben passieren können. Wir müssen deutlich machen, dass Aufklärung notwendig ist", forderte auch der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich. Den Fahrplan zur Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Seite hält er aber "für weiter durchführbar".

Bereits am Donnerstag hatte die Bundeswehr ihren Stützpunkt in Talokan vorzeitig geräumt und die dort stationierten 60 Soldaten ins Feldlager Kundus verlegt. Als "richtig" bezeichnet Mützenich diese Entscheidung. "Dieser Standort mitten in der Stadt wäre nicht zu verteidigen", sagte auch Nouripour.

Es sei aber versäumt worden, die lokalen Behörden in die Entscheidung einzubinden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2012

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