Orbán kritisiert langen Machteinfluss der Kommunisten in Ungarn

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat den jahrelangen Kampf der gestürzten kommunistischen Führer um den Machterhalt nach dem Fall der Mauer kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild" (Montag) erklärte Orbán, der Umgang der ungarischen Gesellschaft mit den gestürzten kommunistischen Führern nach der Wende sei ein "schmerzlicher Punkt" in der ungarischen Geschichte, weil der Kampf zwischen den Kommunisten und ihren Gegnern "nirgends so lange angehalten" habe wie in Ungarn. "Das dauerte 20 Jahre, weil viele Machtgeflechte aus kommunistischen Tagen überlebt hatten", sagte Orbán der Zeitung. "Wir wollten dagegen, dass Leistung und Wettbewerb entscheiden und nicht die Zugehörigkeit zu Seilschaften. Ich muss zugeben: Unsere Gegner hatten Talent, ihre Macht zu erhalten. Sie waren gute Kämpfer. Es hat mich 20 Jahre meines Lebens gekostet, sie endlich zu besiegen. Und 2011 für Ungarn, als letztem post-kommunistischen Staat in Europa, endlich eine neue Verfassung zu verabschieden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.06.2014

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