Orbán plädiert für mittelfristige EU-Mitgliedschaft der Ukraine

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán kann sich vorstellen, die Ukraine mittelfristig in die Europäische Union aufzunehmen.

Budapest (dts Nachrichtenagentur) - "Aus unserer Sicht ist die Mitgliedschaft der Ukraine wünschenswert, dafür muss das Land aber politisch und wirtschaftlich stabil sein und seine Grenzen kontrollieren können", sagte Orbán dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Noch könne der Staat nicht auf eigenen Beinen stehen, so der Chef der rechtsnationalen Fidesz-Partei. "Wir müssen klären, wer die jährlich 25 Milliarden Euro zahlt, die nötig wären, die Ukraine aufrecht zu erhalten. Das sind die Kosten für das Nicht-EU-Mitglied Ukraine." Budapest wünsche sich, die Ukraine als Puffer zu Russland zu etablieren. "Wir haben ein Interesse daran, dass es etwas gibt zwischen Ungarn und Russland – und das ist die souveräne Ukraine", sagte Orbán.

"Wir haben eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion gehabt, und es hat lange gedauert, bis wir die losgeworden sind. Wir wollen das Ding nicht wieder haben." Zu seinem persönlichen Verhältnis zum russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin sagte der ungarische Premier: "Ich habe mit ihm schwere Verhandlungen geführt. Dabei hatten wir erfolgreiche - und auch äußerst peinliche Momente."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2014

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