Orban warnt vor Islamisierung Europas

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will einen eigenen Plan für die Lösung der Flüchtlingskrise vorlegen und warnt vor einer zunehmenden Islamisierung Europas: "Wir haben einen Plan, den ich den anderen Ministerpräsidenten der EU bei unserem nächsten Treffen vorlegen werde. Dazu gehört, dass wir die Nachbarstaaten Syriens mit massiven Finanzhilfen unterstützen", sagte Orban der "Bild" (Samstag). "Dazu gehören die Türkei, Libanon, Jordanien." Allein die Türkei leiste seit langer Zeit "Ungeheures in der Flüchtlingsfrage", erklärte Orban.

Die Europäer sollten daher "eigentlich jede Woche eine Messe für Präsident Erdogan lesen, unabhängig von verschiedenen politischen Ansichten. Wir dürfen Länder wie die Türkei nicht im Stich lassen und dabei dürfen wir nicht geizig sein." Die Hilfen für die Nachbarländer Syriens bezifferte der ungarische Regierungschef im Gespräch mit der Zeitung auf drei Milliarden Euro: "Ich schlage vor, dass jedes Land ein Prozent zusätzlich in den Haushalt der EU einzahlt. Zugleich senken wir die Ausgaben für andere Zwecke generell um ein Prozent. Das ergibt rund drei Milliarden, mit denen wir die Nachbarstaaten Syriens unterstützen können. Und wenn mehr Geld nötig ist, stocken wir die Hilfen auf - so lange, bis der Flüchtlingsstrom versiegt. Dieses Verfahren verhindert, dass wir unter einander endlos über Haushaltsfragen debattieren. Denn jetzt ist schnelle Hilfe nötig." Der ungarische Regierungschef warnte zugleich vor einer wachsenden Islamisierung Europas: "Durch Zuwanderung werden Muslime in absehbarer Zukunft in Europa in der Mehrheit sein. Wenn Europa einen Wettkampf der Kulturen zulässt, dann werden die Christen verlieren. Das sind die Fakten. Der einzige Ausweg für diejenigen, die Europa als christlichen Kulturkreis erhalten wollen, ist, nicht immer mehr Muslime hereinlassen. Aber darüber reden Europas Spitzenpolitiker nicht gern." Orban betonte zugleich, er persönlich sei ein "Verehrer" des Islam: "Ohne die Philosophie des Islam wäre ein Teil der Welt längst der Barbarei verfallen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.09.2015

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